Die Schufa – Sichtweise des Konsumenten
Wie eine Trutzburg heben sich die rot geklinkerten und hoch umzäunten Gebäude der Schufa-Zentrale am Rande von Wiesbaden von den sie umgebenden Wohnhäusern ab. Gesichert wie Fort Knox, doch ganz ohne Edelmetallvorkommen in ihrem Innern, beherbergen sie doch die Daten der meisten Einwohner unseres Landes. Als marktführende Wirtschaftsauskunftei informiert sie seit nun fast 100 Jahren ihre angeschlossenen Mitglieder über die Bonitäten oder Zahlungsschwierigkeiten von Millionen Bürgern und Unternehmen.
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Praktisch jede Bank oder Sparkasse in Deutschland ist bei einer Kreditvergabe auf die Auskünfte der Schufa angewiesen. Ebenso verhält es sich, wenn ein Unternehmen auf eine Darlehensaufnahme angewiesen ist. An der Schufa kommt auch keiner vorbei, der ein Konto eröffnen möchte. So hat die Schufa im Laufe von fast 100 Jahren ein Netzwerk gesponnen, in dem sich fast jeder verfängt, der irgendwie im Entferntesten mit einem Finanzgeschäft zu tun hat.
Das System der Schufa, ursprünglich zur Beurteilung der Zahlungsmoral eines relativ kleinen Verbraucherkreises gegründet, inzwischen von einem eingetragenen Verein in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und im Mehrheitsbesitz von Banken, hält wie ein Krake die komplette Finanzwirtschaft in Deutschland in seinem Griff.
Bevor 1985 der Bundesgerichtshof die sogenannte „Schufa-Klausel“ die besagt, dass die Schufaauskunft nur mit Einverständnis des Kunden eingeholt werden darf, durch Urteil einführte, wurden die bonitätsrelevanten Kundendaten zwischen der Schufa und den anfragenden Parteien hin und her geschoben. Dies geschah in der Regel alles still und heimlich. Eine weitere Regelung der Datenübermittlung an die Schufa erfolgte im Jahre 2010 im Zuge des Bundesdatenschutzgesetzes. Darin ist detailliert geregelt was und wann an die Schufa gemeldet werden und von ihr gespeichert werden darf.
Aber nicht nur aus überlieferten Daten setzen sich die enormen Speicher der Schufa zusammen, sie selbst sammelt alle verfügbaren Daten auch aus den öffentlichen Verzeichnissen.
Außer Banken, Kreditkartenherausgebern, Leasingunternehmen, Telekommunikationsanbietern, den verschiedenen Handelsunternehmen und der Immobilienbranche erhalten nun auch Inkassobüros Adressdaten von Kunden die die Schufa-Klausel akzeptiert haben.
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Das unheimlichste an der Schufa allerdings ist das Scoring. Hier werden sowohl für Privatpersonen als auch für verschiedene Branchen ein Wert berechnet der die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalles anzeigen soll. Dieser Wert erfolgt nach mathematischen Berechnungen nach einem Regressionsmodell und stellt die Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Zufallsereignisses dar. Leider gibt die Schufa keine Auskunft darüber, welche Daten für die Errechnung des Scorewertes zu Rate gezogen werden und deshalb liegt der Scorewert für viele auch eher im mystischen Bereich. Es soll immer wieder vorkommen, dass Bürger mit eigentlich guter Bonität in einen nicht so tollen Scorewert eingestuft werden ohne dass es dafür Anhaltspunkte gibt.
Fazit:
Da man einmal jährlich seine Eigenauskunft kostenlos beantragen kann, sollte man dies tun und diese sehr genau überprüfen.